Europa-Akademie

„Vom Gegen- zum Füreinander – Schlesiens Mission für Europa“

Die Europa-Akademie bringt jährlich Akteure aus Kultur, Wissenschaft und Politik zusammen. Im Rahmen der Akademie werden innerhalb von acht Tagen an einem mitteleuropäischen Ort ausgewählte Vorträge, Exkursionen, Zeitzeugengespräche, aber auch Höhepunkte aus Musik und Literatur angeboten. Gäste vergangener Jahre waren u.a. Erzbischof Alfons Nossol, der Solidarność-Aktivist und spätere Stadtpräsident von Breslau Dr. Rafał Dutkiewicz oder der Archäologe Prof. Friedrich-Wilhelm von Hase.

Die Europa-Akademie 2025 steht unter dem Motto „Vom Gegen- zum Füreinander – Schlesiens Mission für Europa“ und ist eine gemeinsame Veranstaltung der Deutschen Sozial-Kulturelle Gesellschaft, des Kulturwerks Mitteldeutschland und der Zeitschrift „Schlesien heute“. Es ist bereits die 8. Europa-Akademie, dieses Mal im polnischen Liegnitz/Legnica. Denn Liegnitz ist mit Blick auf die Kulturgeschichte, die aktuelle Wirtschaft und die wiedergewonnene hohe Zivilisation und Schönheit geradezu eine Musterstadt im heutigen Schlesien.

 

1. Tag, 27. September: Willkommen in Schlesien

Anreise der Teilnehmer und Gäste. Dazu bieten wir einen komfortablen Bus-Transfer ab Berlin, Dresden und Görlitz an. Selbstanreise per Auto, Flieger oder Bahn ist aber auch möglich. Nach dem Einchecken in unser modernes Hotel im Herzen von Liegnitz folgen Begrüßung und Einführung in die Europa-Akademie 2025. Schließlich wollen wir gemeinsam zu Abend essen. Danach ist Zeit für ein erstes Kennenlernen, aber bei Interesse auch einen Bummel durch die Stadt.

2. Tag, 28. September: Piasten, Prinzen, Solidarność

Wir starten mit einem Vortrag zu den Anfängen Schlesiens zur Zeit der Piasten und der Heiligen Hedwig. Daran schließt sich eine ausführliche Stadtführung mit Besichtigung der Liebfrauenkirche und des Piasten-Mausoleums an. Am Nachmittag treffen wir Vertreter der deutschen Minderheit in Liegnitz und erinnern an Jürgen Gretschel, der sich als herausragender Vertreter der deutschen Minderheit in Niederschlesien, insbesondere in seiner Heimatstadt Liegnitz (Legnica) für den Erhalt der deutschen Traditionen und für die deutsch-polnische Verständigung einsetzte. Die Stadt Liegnitz ehrt den Verstorbenen nun posthum, indem sie jedes Jahr den Jürgen-Gretschel-Preis vergibt. Nach dem Abendessen wartet ein besonderes Zeitzeugen-Gespräch auf die Teilnehmer: Besondere Gäste sind Franz-Friedrich Prinz von Preußen und Raphael Bartek, der Vorsitzende der Deutschen in Polen.

3. Tag, 29. September: Schlesien – Land der Klöster

Heute ist der erste Exkursionstag. Zunächst werden wir durch das „schlesische Escorial“ geführt, das beeindruckende Kloster Leubus. Unseren Mittagsimbiss nehmen wir im Schloss Mondschütz ein, das in den letzten Jahren stilvoll zu einem exquisiten Schloss-Hotel adaptiert wurde. Danach fahren wir zur Grablege der bereits zu Lebzeiten heiligmäßig verehrte Herzogin Hedwig von Andechs im Kloster Trebnitz. Letzte Station ist ein Besuch der Dom-Insel und der Kathedrale in Breslau.

4. Tag, 30. September: Liegnitz in Geschichte und Gegenwart

Nach dem gemütlichen Frühstück eröffnet ein Vortrag zum Thema „Liegnitz als Spiegel der schlesischen Geschichte bis 1945“ das Tagesprogramm. Dann präsentiert sich die Stadt Liegnitz als moderner Ort von Wirtschaft und Leben im heutigen Europa. Ein Schwerpunkt wird die Stadtverwaltung sicher auf den Aspekt legen, dass sich Liegnitz heute als Symbol des polnischen Wirtschaftswunders sieht. Nach dem Abendessen ist ein Gespräch mit dem Stadtpräsidenten selbst und weiteren Akteuren geplant.

5. Tag, 1. Oktober: Perlen Niederschlesiens

Der zweite Exkursionstag führt uns zum „Wunder von Glogau“. Denn so wird der Wiederaufbau der schwer kriegszerstörten Stadt (heute Głogów) oft bezeichnet. Neben der ehemaligen Residenz der Herzöge von Glogau gibt es noch eine weitere Reihe spannender Bauten. Nächste Station ist Sagan/Żagań, seit 1628 trug Wallenstein den Titel des hiesigen Herzogs, der den Astronomen Johannes Kepler nach Sagan holte. Park- und Schlossanlage zählen zu den Höhepunkten in ihresgleichen in Schlesien. Dritte Stadt des heutigen Tages ist das als Töpferstadt bekannte Bunzlau/Bolesławiec. Doch hat die alte Stadt an der Via Regia mehr zu bieten als die weltbekannte Keramik. Die gilt heute als eine der hübschesten Städte Niederschlesiens. Wir machen einen ausgiebigen Stadtrundgang über den schönen Ring mit Rathaus und alten Bürgerhäusern und weiteren Attraktionen.

Danach treffen wir uns in der Villa Ambasada. Im gemütlichen Kellerrestaurant erwartet unsere Gruppe Konzert und Abendessen.

6. Tag, 2. Oktober: Quo vadis, Europa

Am Morgen laden wir Sie zunächst zu einem Vortrag über Belarus, dass, so die Sicht des Dozenten „schön und spannend im Herzen Europas“ liegt. Der nächste Vortragende beleuchtet in seinem Beitrag Schlesien als europäische Brückenlandschaft von Rang. Nach dem Mittag geht eine exquisite Gesprächsrunde der Frage nach „Europa – Quo vadis?“. Angefragt sind aktuell das Willy-Brandt-Zentrum, der deutsche Generalkonsul Martin Kremer und der Diplomat und Politiker Knut Abraham, MdB. Nach dem Abendessen geht es in die Welt der Bücher. Der Schriftsteller Thomas Maruck lädt gemeinsam mit seiner Frau Magdalena zu einem Schlesischen literarischen Abend.

7. Tag, 3. Oktober: Große Namen, geheime Treffen

Fürstenstein/ Książ, das größte Schloss Schlesiens, ist zumindest namentlich allen Ostreisenden ein Begriff. Nach der Besichtigung des Schlosses treffen wir einen Zeitzeugen, der uns den Geist des Ortes noch näherbringt. Zu einem landestypischen Mittagsimbiss laden wir Sie ins Schloss Schwengfeld/Makowice. Der früheren Eigentümerfamilie Websky entstammten Wissenschaftler, Offiziere und Künstler. Dann erreichen wir nach kurzer Fahrt Gut Kreisau/Krzyżowa, bekannt durch den Kreisauer Kreis der Widerstandskämpfer um Helmuth James Graf von Moltke und Peter Graf Yorck von Wartenburg.

Unser gemeinsamer Abschlussabend ist in einem Liegnitzer Restaurant geplant, bei Spezialitäten aus Niederschlesien und geselligem Beisammensein.

8. Tag, 4. Oktober: Schlösser, Klöster und Mongolen

Nach dem Auschecken im Hotel fährt der bequeme Bus unsere Gruppe nach Wahlstatt/Legnickie Pole. Hier besuchen wir das Museum der Mongolen-Schlacht 1241 und Kloster-Kirche mit den Deckenfresken des Cosmas Damian Asam. Zu einem Mittagsimbiss laden wir Sie im nahen Schloss Eichholz/Warmątowice Sienkiewiczowskie. Die Geschichte des Schlosses ist auf kuriose Weise verbunden mit dem polnischen Nobelpreisträger Henryk Sienkiewicz, dem Autoren bekannter Bücher wie „Die Kreuzritter“ und „Quo vadis“.

Nach unvergesslichen Stunden mit spannenden Begegnungen, Exkursionen, Vorträgen, Musik und Literatur in exklusiver Runde treten wir jetzt die Rückfahrt über Görlitz, Dresden und Berlin an.

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