ab 988,00 EUR

WACHGEKÜSST

Schlösser-Erwachen zwischen Oder und Glatzer Neiße
  Termin:  
17. - 20. Juni 2026

Urlaub in Polen

Mit mehr als 3.000 Schlössern und Herrenhäusern weist Schlesien die größte Dichte an Adelssitzen in Europa auf. Ein Teil dieser hat die Zeit des Zweiten Weltkriegs – zumindest was das äußere Erscheinungsbild anbelangt – ebenso überstanden wie nahezu 45 Jahre Sozialismus. Zwar sind heute sehr viele dieser kulturgeschichtlich bedeutenden Ensembles in beklagenswertem Zustand, doch etliche konnten in den letzten 25 Jahren vorzüglich restauriert werden.

Auf dieser Studienreise erkunden Sie neben einigen der bekanntesten Schlossanlagen auch weitgehend unbekannte, aber kunstgeschichtlich bedeutende Schlösser, deren heutiger Erhaltungszustand die wechselnden Zeitläufte seit Mitte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt.

Begegnungen mit Schlosseigentümern und den Protagonisten einiger Denkmalinitiativen zur Rettung des deutsch-polnischen Kulturerbes runden das vielfältige Programm ab.

Reiseverlauf

TAG 1: 

Unser erstes Ziel ist das Landstädtchen Halbau/Iłowa mit seiner Schlossanlage. 1902 erwarb Graf „Fritz“ von Hochberg, der Schwager der berühmten Fürstin Daisy von Pleß die Anlage und schuf hier einen der frühesten japanischen Gärten des Kontinents.

Danach geht die Reise nach Sagan/Żagań, in der Generalissimus Albrecht von Wallenstein einen der ersten barocken Schlossbauten in Schlesien beginnen ließ und der durch seinen Widersacher Wenzel Eusebius Fürst von Lobkowitz vollendet wurde. Als Besitz der Herzogin Dorothea von Sagan entstand bis 1860 mit Unterstützung des Fürsten Hermann von Pückler ein weitläufiger, inzwischen wiederhergestellter Landschaftspark.

Nach einer Fahrt durch das historische Weinanbaugebiet von Grünberg/Zielona Góra, das in den letzten 15 Jahren wieder zu blühen begonnen hat, erreichen wir das spätbarocke Schloss Wichelsdorf/Wiechlice, das in privater Initiative von einer fast völligen Ruine zu einem stilvollen Schlosshotel renoviert wurde. Nach einer kurzen Besichtigung des hauseigenen Weingartens werden wir hier – vielleicht bei Grünberger Wein – dinieren und für zwei Nächte logieren.

TAG 2:

Nördlich von Wichelsdorf liegt Schloss Boyadel/Bojadła, das bis in die 1990er Jahre als Schule genutzt wurde und in den Folgejahren ausgeplündert, devastiert und fast zur völligen Ruine wurde. Inzwischen hat sich eine polnische Familie der Rokoko-Anlage angenommen und renoviert und restauriert dort vorbildlich.

Schloss Günthersdorf/Zatonie, das zeitweise die Sommerresidenz der Herzogin von Sagan war, brannte zu Ende des Zweiten Weltkriegs völlig aus. Die nach wie vor eindrucksvolle Ruine wurde auf Initiative der Stadt Grünberg in letzten Jahren gesichert, renoviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zugleich wurde der Landschaftspark, der auf Planungen von Peter Joseph Lenné zurückgeht, revitalisiert und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel in der „Ziemia Lubuskie“/Lebuser Land.

Mit dem Städtchen Beuthen/Bytom Odrzanski („Kuhbeuthen“) mit einem restaurierten Marktplatz lockt besuchen wir einen kleinen Ort, der wie wenige andere seine inzwischen renovierte Stadtanlage der Kolonisationszeit des Spätmittelalters erhalten hat.

Abends wieder zurück in Wichelsdorf, gestaltet ein stimmungsvolles Abendessen den Tagesausklang.

TAG 3:

Von Wichelsdorf geht es nun ins südliche Niederschlesien, wo sich mit der evangelischen Friedenskirche von Jauer/Jawor eine eindrucksvolle Fachwerkkirche erhebt, die mit ihrer fast verschwenderischen Barockausstattung einen künstlerischen Kontrapunkt zum katholischen Kirchenbau der Zeit setzte und damit die Präsenz der lutherischen Gemeinden in der Zeit konfessioneller Unterdrückung durch die Habsburger ausdrückt.

Zum Mittagessen lädt Schloss Muhrau/Morawa ein. Hier lebtFrau Melitta Sallai, die im spätklassizistischen Schloss als Tochter des letzten deutschen Schlossherren Hans-Christoph von Wietersheim-Kramsta geboren wurde – und nach 1990 hierher zurückkehrte. Um das Schloss vor dem Verfall zu retten und zur deutsch-polnischen Versöhnung beizutragen, eröffnete sie hier einen Kindergarten und ein Bildungszentrum, deren Träger die gemeinnützige St. Hedwig-Stiftung ist.

Heute werden wir für eine Nacht in der Schlossanlage Fürstenstein festlich zu Abend essen und logieren.

TAG 4:

Auch die ehemalige Barockresidenz eines Familienzweiges der Grafen vor Hochberg, die Sie in Rohnstock/Roztoka besichtigen werden, wird ebenso von privaten Eigentümern mustergültig restauriert, wie auch das in der Nähe von Waldenburg/Wałbrzych gelegene Renaissanceschloss Adelsbach/Struga, in dem in den letzten Jahren ein spektakulärer Freskenzyklus aus der Bauzeit freigelegt werden konnte.

Rückkehr nach Dresden voraussichtlich um 18 Uhr, nach Berlin/Südkreuz ca. 20.30 Uhr.

mit Arne Franke

Termine & Preise

17. - 20. Juni 2026:

Preis p.P. im Doppelzimmer988,00 EUR
Preis p.P. im Einzelzimmer1.085,00 EUR

Zustiege

Berlin kostenlos
Dresden Bahnhof Neustadt kostenlos

Hinweise

vorges. Studienreiseleiter: Arne Franke